Spaziergänge in der Mittagspause
Nach Auffassung der Experten sollten wir uns drei Stunden täglich im Sonnenlicht aufhalten. Wenn wir in einem offenen Raum ohne Fenster oder weit vom Fenster entfernt arbeiten und abends im Dunkeln nach Hause zurückkehren, dann können wir einerseits die Fahrt zur Arbeit nutzen, andererseits die Mittagspausen im Freien verbringen. Versuchen Sie, über Mittag eine halbe Stunde spazierenzugehen und ein Mittagessen in Form eines Sandwichs oder eines anderen Essens in der Hand einzunehmen. Arbeiten Sie von zu Hause und haben keine feste Arbeitszeit? Dann nutzen Sie das Tageslicht, soweit das möglich ist, zu Spaziergängen, seien es zwei kürzere oder einen einstündigen. Wenn Sie wissen, dass Sie sowieso nicht bei Tage mit der Arbeit fertig werden, empfehlen wir, Energie am Tag aufzunehmen und das Ende der Arbeitszeit etwas zu verschieben.
Versuchen Sie, einen Park oder ein anderes Stück Natur in der Nähe Ihres Arbeitsorts oder Wohnorts zu finden.
Dachfenster und Lichtwellenleiter
Wer im Dachgeschoss wohnt und vertikale Fenster statt Dachfenster verwendet, der verliert bis zu einer Hälfte des Lichts (bei der gleichen Fensterfläche). Wenn Sie das Einrichten oder den Umbau eines Arbeitsraums im Dachgeschoss vorhaben, dann vergessen Sie im Projekt nicht die Dachfenster. Im Sommer, wenn es zu viel Licht gibt, können Sie sie mit Dachjalousien oder Rollos für die Dachfenster leicht beschatten.
Eine weitere bauliche Maßnahme, mithilfe der natürliches Sonnenlicht „gesammelt“ und in den Innenraum zugeleitet werden kann, stellen die Lichtwellenleiter dar. Runde Kuppeln auf dem Dach sammeln das Licht auch bei bedecktem Himmel und mithilfe von Tuben wird das Licht in die Räume verteilt und mittels Lichtdiffusoren zerstreut.
Leicht und fast mühelos erhöhen Sie die Aufnahme von Tageslicht durch das bloße Umstellen von Möbeln. Verlegen Sie die Arbeitsecke, den Esstisch und weitere Plätze, wo Sie die meiste Zeit verbringen, einfach möglichst nahe an die Fenster.
Vollspektrale Beleuchtung oder auch gesundes Licht
Die Quellen des künstlichen Lichts unterscheiden sich voneinander – weißes Licht von Leuchtröhren kann warm oder kalt oder dem Tageslicht ähnlich sein. Wenn wir Licht wollen, das möglichst ähnlich dem Tageslicht ist, dann sollten wir die sog. Vollspektrumbeleuchtung (Vollspektrum-Tageslicht), im Englischen in der Regel mit den Termini „daylight spectrum“, „natural spectrum“ oder „true color“ bezeichnet. Die Parameter der Vollspektrumbeleuchtung erfüllen Lichtquellen, deren Farbwiedergabeindex Ra größer ist als 90 (möglichst nahe dem Wert 100, den die Sonne hat) und deren ähnliche Farbtemperatur Tc sich zwischen 5 500 und 6 500 K beläuft (unter der Grenze 6000 K überwiegt die gelbe Komponente des Spektrums, über 7000 die blaue).
Fototherapie – Lichttherapie
In dem Fall, dass Ihre Beschwerden infolge des Mangels an Tageslicht ernsthafter sind, kann Ihnen Ihr Arzt eine Fototherapie empfehlen. Die nicht invasive Lampen-Fototherapie dient vor allem zur Heilung einer chronischen Müdigkeit, von Depressionen und jahreszeitlich bedingten Beschwerden (SAD). Die Definition dieser Störung beschreibt eine Verschlechterung des psychischen Zustands im Herbst und Winter; die damit verbundenen Beschwerden stehen im Zusammenhang mit der Abnahme an natürlichem Tageslicht.
Es wird empfohlen, die spezielle Lampe gleich nach dem Aufwachen zu verwenden, damit das Ausscheiden von Melatonin (Schlafhormon) baldmöglichst beendet wird. Therapeutische Wirkungen entstehen, wenn Sie sich dem Licht der fototherapeutischen Lampe für eine halbe Stunde (Exposition 10 000 lux) bis zwei Stunden (Exposition 2 500 lux) aussetzen. Das Licht der Lampe sollte aus einem Abstand von ca. einem Meter auf die Augennetzhaut einfallen, die Auswirkungen bei der tagtäglichen Verwendung sollten nach einer Woche oder zwei Wochen erkennbar sein. Verwenden Sie die Lampe nicht nachmittags oder gegen Abend, wenn wir uns auf die Produktion des Melatonins vorbereiten sollten.